(21.09.2015, 20:01)Oberpfälzer schrieb: [ -> ]...kotet sowohl das 680, als auch das 721 komplett ab, wenn man mit genau 0dB aussteuert.
Ich weiß ja nicht, was gewisse Genossen immer für Probleme haben...
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(Sound recorded by trusty old 2002 TiBook.)
Der obigen Formulierung kann ich irgendwie nicht so ganz folgen...
Ich hätt' da für die Spezialisten aber vielleicht noch 'nen Tipp. Alles, was richtig gut klingen soll, nehme man mit 120µs EQ auf. Sättigt einfach die Höhen weniger und macht insgesamt mehr Musik.
Der Umschaltunterschied, der eh mehr als Stimmungsdifferenz, denn als Klangunterschied wahrzunehmen ist, verschwindet damit noch mehr - besonders bei solch anspruchsvollem Programm. Der geneigte 680-Besitzer weiß ja, welche Schalter sich an dem Deck befinden und kann mal drauf achten, was hier im Video passiert. Man bedenke außerdem, daß Hinterbandkontrolle aufgrund der Interferenzen und des Übersprechens letzlich immer schlechter ist als das reguläre Abspielen nach erfolgter Aufnahme.
Dies Video eignet sich übrigens auch gut, um euch einen Eindruck davon zu geben, was ich meine, wenn ich von DEUTLICHEN Unterschieden rede. Und damit meine ich in diesem Fall nämlich genau den zwischen 70 und 120µs EQ: 70 geht für mich mit diesem Musikprogramm gar nicht.
Dass das für Viele 'ne andere Welt bedeutet, ein Luxusproblem oder auch komplette Verstrahltheit eines Vollbekloppten, ist mir durchaus klar. Für mich jedoch ist es einfach die Grundlage meiner Arbeit.
Um zu zeigen, daß das wirklich Hinterband ist, was da zu hören ist, hab ich die Aufnahme erst später gestartet, wie man a. hört - weil man beim ersten Umschalten eben nichts hört und b. dann sieht, wie ich danach die Aufnahme starte.
Band ist übrigens eine bereits x-mal überspielte XLII, die gerade rumlag. Ich hab mir sogar die detaillierte Einmessung gespart, hier liegen also durchaus ein, zwei dB Abweichung von der sprichwörtlichen linealgeraden Linie vor, welche man so gern in "Testberichten" sehen wollte (und ich weiß auch, wo). Und die bei dem hier zu sehenden Redundanz-680er noch nicht gewechselten 4066 hör ich auch noch...da geht also noch was.
Aber wer mich kennt, weiß ja mittlerweile, daß ich die Teile erst nach Specs einmesse und danach mit den Ohren da rangehe. Denn ein 400Hz-Pegelton repräsentiert bei einer Einmessung nur recht wenig von dem, was in so einem Track wie dem hier vorliegenden passiert. Letzterer kommt nämlich bei auf 0.25dB genau justierter Rec Level-Justage per internem Tongenerator gleich mal trotzdem gute zwei dB zu laut vom Band.
Ich hab hier nochmal ein Bild von der Wellenform (die obere orangene Region, die untere ist der iPhone-Ton der Videoaufnahme), anhand derer man schon gut erkennen kann, daß der fragliche - wie immer bei AKA AKA - ziemlich gelungene Track auf jeden Fall kein loudness war-Opfer geworden ist, sondern im Gegenteil nicht mal limitierte (d.h. abgeschnittene) Peaks aufweist.
Ergoalso: Hier waren Leute am Werk, denen Klang noch (oder wieder) was bedeutet. Und der ist - entgegen der geäußerten Annahme - eben auch deutlich schwieriger zu verarbeiten als plattgebügelte Tonwurst mit 40% Verzerrungsanteil.
Die einsetzenden Tiefbassattacken wären unweigerlich mit exorbitantem Klirr überlagert, wenn da unfähiges Mastering stattgefunden hätte, während gleichzeitig die doch ziemlich energiereichen Hochtöne zu Zischlauten mutiert wären und außerdem zu Pumpeffekten übers gesamte Signal geführt hätten - und zwar nicht erst beim analogen Aufnahmeversuch.
Dass all das noch nicht mal stattfindet, wenn's als datenreduzierter Stream per Spotify anlandet, bestätigt das nur umso mehr. Die ganzen Datenreduktionsalgorithmen sind nämlich nie dafür ausgelegt worden, kaputtverzerrtes Ausgangsmaterial zu verarbeiten, sondern darauf, nach psychokustischen Aspekten
sinnvolles Musikmaterial einzudampfen. Unharmonische Verzerrungen zählten auch für die Erdenker dieser Techniken nicht dazu, weswegen die Codecs das auch nicht können (müssen).
Deshalb klingt z.B. Avril Lavigne als mp3 auch noch beschissener als eh schon von der CD, während sich 'ne alte ABBA CD-Erstpressung auch in 128kbit komprimiert noch ertragen läßt.
Und was man übrigens auch schön hier feststellen kann, wenn man einen Sinn dafür hat, ist, warum in vielen Masteringstudios heute wieder Band benutzt wird. Einmal auf Analog gezogen, klingt der Digitalscheiß nämlich plötzlich wieder wie Musik und groovt wie die Hölle - das kann man hier ziemlich deutlich hören.
Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, in welchem Ausmaß das stattfindet, wenn man das nicht mit 'ner Cassette macht, sondern mit Viertel- oder Halbzollband in 38cm/s auf ner Studiobandmaschine...
Und dann weiß man auch wieder, warum Platten, die mit analogen Bandmaschinen aufgenommen wurden, so gut klingen.
Und warum ich immer sage, der beste D/A-Wandler wäre eine gute Analogmaschine.