(12.07.2014, 17:52)Klirrfaktor schrieb: [ -> ]Zur Spielerei mit der Bandsättigung: ich habe mich inzwischen ein wenig mit der frequenzabhängigen Empfindlichkeit und Sättigung von Bandmaterial befaßt, aber nie gedacht, daß sich diese Effekte so stark auswirken können.
Schön, daß du dir doch mal die Mühe gemacht hast, zu überprüfen, warum sich Profis auch heute den Luxus leisten, das beste und ausgereifteste Aufzeichnungsverfahren für Musik zu benutzen, das es bis dato gibt.
Es gibt da Einiges zu entdecken...
...zumal wenn du deine noch frische Erfahrung mit einer TDK-Cassette in einem mittelmäßigen Deck auf eine Studiobandmaschine interpolierst.
Das ist nämlich nicht nur eine andere Liga, sondern tatsächlich eine völlig andere Disziplin.
Und vergiss einfach deine Interpretationsversuche von wegen zu wenig Vormagnetisierung usw. - es ist die Technik an sich, die durch jahrzehntelange Verfeinerung und Ausgereiftheit einfach den derzeitigen digitalen Kinderschuhen überlegen ist. Wir können zwar froh sein, daß schon so etwas Ähnliches wie Musik da rauskommt - aber bis es an das herankommt, was in den 90ern noch im Studio üblich war, ist es noch ein laaaanger Weg.
Zu welchem heute durchaus die Frage im Raum steht, ob ihn angesichts zunehmenden Anspruchsschwundes der Konsumenten überhaupt noch jemand gehen wird (zumindest außerhalb der professionellen Tonaufzeichner, die glücklicherweise zur Zeit noch recht rührig sind).
Ob die Großen in der Unterhaltungselektronik sich jedoch nochmal auf ein Format einigen, das die Klangqualität in den Focus setzt, anstelle uns heute immer noch so sinnlosen Surroundmist anzudienen, wie er in den 70ern schon gescheitert ist, sehe ich mit einem ganz großen Fragezeichen versehen.
Von ab Werk sondermülltauglichen all-in-one-Systemen oder immer neuen Videostandards, um uns zum kompletten Neukauf von Sammlungen zu zwingen, will ich gar nicht anfangen.
Aber die legendären Bandgeräte, egal ob Cassetten- oder Studioformat sind ja dankenswerterweise in aller Regel die, die relativ unkaputtbar sind.
Wenn da Teac/Tascam, Nakamichi, Studer/Revox, Telefunken, Nagra oder Otari draufsteht, wird mit etwas Pflege auch über die nächsten zwei, drei Jahrzehnte, die uns das noch interessieren kann, nicht viel schiefgehen.
(13.07.2014, 10:50)bathtub4ever schrieb: [ -> ]Aber seltsam ist diese Verhalten schon, oder was meint Ihr? Ich hatte damals in den 90ern alles neu, Pioneer 616MkII, Akai GX-75 und eine Discofräse mit Ortofon Concord und immer war der linke Kanal weniger stark ausgeprägt als der rechte. Dann muss es doch Absicht beim Abmischen sein!
Absicht kannst du jedenfalls mal ausschließen - im Studio gibt es ein Helferlein dafür, den Korrelationsgradmesser, auch Stereosichtgerät genannt, auf dem ein Ungleichgewicht sofort auffällt und sicher behoben wird. Zumal du in Zeiten der Analogplatte aufgewachsen bist, auf denen die energiereichsten Signale, die Bässe nämlich, sowieso zwingend mittig geschnitten sind.
Ich würde eher auf Potiungleichheiten des Aufnahmereglers tippen, auf falsch justiertes System, defekte Nadel oder fragwürdige Kabel (hattest du damals bereits selbstgeflochtene im Einsatz ?
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