Nach 30 Jahren durfte heute mein Lieblingsbass gern mal wieder in den Service.
Hier schon etwas zerlegt...
Der J-Pickup samt zugehörigem Poti fehlte übrigens bereits seit dem Entlacken und -fretten damals...den fand ich irgendwie blöd und hatte ihn deshalb einfach weggelassen.
Ich hatte ihn allerdings aufbewahrt und letztens wiedergefunden und flugs den kühnen Plan gefasst, ihn wieder einzubauen, weil ich ihn inzwischen nun doch nicht mehr so blöd finde.
Ich hatte noch so in Erinnerung, dass das Poti irgendwein Problem hatte, aber das fand sich nicht dort, wo der Pickup so sicher verweilte.
Erstmal die Hardware ins Bref-Bad...
Dann das olle Gezuppel rausgerissen und gleich in den Müll verfrachtet. 40 Jahre alte Potis muss man nicht dringend aufbewahren, schon gar nicht, wenn...
...ja, wenn eine neue Aktivelektronik parat liegt. Und wieso das Ganze ?
Hatte neulich für ganze achteurofuffzich (kein Witz) ein altes Warwick PJ-Set von MEC ersteigert. Eigentlich sind die eher selten und nich ganz billig...ist noch die Serie, die von Schaller hergestellt wurde. Aber da Logo und Schriftzug schon abgegriffen waren, hat's wohl keiner erkannt.
Das kaputte Poti fand sich übrigens im Potischacht, schön eingewickelt in Klopapier, damit's nich scheppert. Hat es auch 30 Jahre lang nicht, denn sonst hätt ich ja gewußt, wo es ist. Und tatsächlich, wie ich in Erinnerung hatte, karpott, der Eumel - Achse rausgerissen.
Aufbewahrt nur, damit ich den eingestempelten Wert wiederfinden würde, wenn ich es ersetzen wollte. Internet war ja 1989 noch nich...von bezahlbarer Aktivelektronik ganz zu schweigen.
Dummerweise hätt ich meine alten Pickups bzw. die Tiefe der Fräsung mal messen sollen...jetzt passt ausgerechnet der J-Brocken nicht, den ich ja gerade auffüllen wollte. 5mm tiefer als sein Vorgänger...
Na gut, dann halt nur die beiden P-Barren von MEC (die sind nur 2mm dicker als meine originalen und passen gerade noch so) und den wiedergefundenen, originalen J aus der Kellerschublade.
Alles fein verschnabeln und verlöten, Potis einsetzen und verschrauben...das kiloschwere Steinberger Brückenwerk wieder einsetzen und festziehen...und zwischendurch bewundern, dass Reinigung und Renuwellierung ebenfalls 'ne gute Idee waren.
Tja, schließlich flugs wieder mit den 35 Jahre alten Saiten bedrahtet und dem Schätzchen mal eine komplette Neujustierung gegönnt.
Halskrümmung minimal zurückgezogen, alle Höhen mal schnarrfrei justiert und...intoniert, ähm, naja...
Letzteres eher nicht, ohne Bundstäbchen auf der 12 ist das irgendwie müßig. Also jedenfalls reicht's, das nach Gehör zu machen, das Stimmgerät ist da eher kontraproduktiv...
Bisschen blöd ist, dass ich nun in ein leider immer wiederkehrendes Problem geraten bin:
Kein 9V-Block im Haus.
Wie oft ich das schon hatte, das ist echt murmeltierverdächtig.
Habt ihr das auch manchmal, dass ihr euch selber tierisch auf die Eier geht vor Blödheit ?
Jetz kann ich nich mal hören, ob überhaupt 'n Ton rauskommt.
Aber wenigstens hab ich das dann endlich erledigt und direkt 'ne Handvoll Akkus samt Ladegerät geordert.
Das viel größere Problem:
Batterie...wtf.
Hab ich doch glatt vergessen, dass die ja irgendwo hin muss. Und im Potischacht is kein Platz mehr dafür.
Da muss ich dann wohl mit der Fräse ran...was ich nich so geil finde..und ein Batteriefach irgendwo reinschießen.
Aber gut, wenn ich eh fräsen muss, kann ich auch gleich den J-Ausschnitt etwas tieferlegen... *nerv*
Früher hätt ich die Batterie wohl einfach mit Gaffa irgendwo draufgeklebt...aber Zeiten ändern sich.
Die Axt darf jetzt auch mal heil aussehen, Ratte hat sie 30 Jahre lang gespielt.
Achja, und soeben fiel mir beim Thema Strom noch siedendheiß ein, dass der ja irgendwoe immer fließt, wenn man keinen Schalter hat...ich also wohl noch 'ne Schaltbuchse benötige.
Und sich damit auch erklärt, warum ein Lötauge noch frei ist auf der neuen Platine und dass das daneben aufgedruckte SW vermutlich switch bedeuten soll.
Danke für die Aufmerksamkeit.