Jottka
Neidisch ich bin auf solche Fähigkeiten der Holzbearbeitung...
ALL
... auch ich war aber am Wochenende nicht untätig!
Die Grundig A5000 brauchte noch ein bisschen Zuwendung!
Erstmal neigte die Gute dazu, sich selbsttätig ein- und auszuschalten - die Schalter sind dafür berüchtigt, zu Kriechströmen zu neigen. Ausgiebige Reinigungskur... seither luppt er wieder.
Dann war einer der Siebelkos definitiv platt... Deckel weggeflogen und innendrin irgendwelche Klapper- und Raschelgeräusche und ein leichtes Brummeln im Leerlauf ... also mal alle 4 neu. Da die Hersteller ja scheinbar heute dazu neigen, die angegebenen Kapazitätswerte nur knapp zu erreichen und um ein bisschen Haltbarkeitssicherheit zu kriegen, hab ich 12000uF / 80V / 85° statt der serienmässigen 10000 uF/ 50V genommen.
Das dritte Problem war immer noch auf dem NF- (Regel-) Modul. Das ist dafür bekannt, das die Transistoren der Ruhestromeinstellung (BD791) eine ziemliche Hitze entwickeln, sie sind mit extra Kühlkörpern ausgerüstet... siehe Bild oben, die Dinger mit den Blechen dran. Bei mir wurde aber am Anfang einer der Dinger so heiss, dass nach ca. 20 min (ohne Betrieb, nur an) die Hitzesensoren die A5000 ausschalteten. Durch Nachlöten etlicher gerissener Lötstellen hatte ich das Problem schon soweit im Griff, trotzdem wurde der Transi des rechten Kanals immer noch deutlich heisser aus der auf dem linken... kann ja so nicht sein. Da das gleiche Modul auch im Vollverstärker Grund V5000 verbaut ist, für den es eine Reparaturanleitung im Netz gibt, bin ich dieser gefolgt und habe soweit alle Bauteile ersetzt, die im Nahbereich dieserTransistoren wohnen und hitzegefährdet sind. Erwischt hat das zuerst die Transistoren selber (Ersatztyp MJE 243) und die Elkos aussenrum... auf den Bildern alles schon neu, die Elkos jeweils deutlich spannungsfestere und 105° Typen und die beiden Transen natürlich schön mit neuer Wärmeleitpaste. Nach dem Ausbau des Moduls habe ich nochmal optisch geprüft und erstmal noch zwei gerissene Lötstellen gefunden... flux neu. Dann auf dem rechten Kanal eine dicke Überraschung: im Bereich eines der Längsregler-Transen (BD 135) am unteren Rand der Platine erhebliche Kokelspuren, zwei Widerstände dunkelbraun, einer erheblich angeraucht und ein Elko hatte sich komplett verabschiedet (Plastiküberzug komplett aufgeplatzt). Da kam auch scheinbar die erhebliche ausserplanmässige Hitze her, die Transe muss kurz vor dem Abbrennen gelaufen sein. Auf dem nächsten Bild schon neu... unterhalb des Flachbandkabels am blauen Stecker der herausschauende BD135, daneben war der verkokelte Elko (schon ersetzt). Man sieht auch, dass da Kokelspuren sind.
Diese Längsreglergeschichte habe ich auf dem anderen Kanal dann auch nochmal gemacht...
Wieder zusammengebaut, exciting Moment des Einschaltens (EIN-AUS-EIN funzt), einmal Schaltknack (Hauptrelais), zweimal Schaltknack (Lautsprecherrelais), lüppt!
Dann mal den Ruhestrom wieder eingestellt und das Ding erst einmal 30 min im Leerlauf stehen lassen... ...Hurra! Übermässige Hitze auf dem einen Kanal beseitigt, die MJE 243 aka BD791 werden gleich (erträglich) warm... Soundcheck: alles bestens, läuft, klingt geil und das dauerhaft auf beiden Kanälen mit normaler und gleicher Wärmeentwicklung. Erfolgreiche Wochenend-WoTiBa!
Grüßle, Christof