Eigentlich auch ein Thema für "Woran ich gerade arbeite", aber letztlich dann doch hier besser aufgehoben.
Mix im Logic erstellt, aber anstelle des internen Renderings in der DAW, das dort BOUNCE heißt, nehme ich das lieber auf der Mastermaschine auf.
Danach wird die Aufnahme dann wieder in 192k/24bit in den Rechner eingespielt, um dann digital vertrieben werden zu können. In diesem Fall landet es am Ende auf Bandcamp, wo man sich bekanntlich dann nach dem Kauf jedes gewünschte Format laden kann: verlustfreies wav, um es auf eine CDR zu brennen, AAC oder mp3 für den portablen Player oder FLAC für den etwas ambitionierteren Musikfreund.
Bevor das passiert, muss das Signal von der Bandmaschine aber natürlich noch aufbereitet werden. Bei der Gelegenheit habe ich das aufgenommene Material mal analysiert...einfach aus Neugierde, was wohl drin ist, vor allem, wie hoch geht es frequenzmäßig (Antwort: ~50kHz bei den Transienten des Schlagzeugs) und wie stark rauscht es eigentlich ?
Tja, und für die Antwort hab ich mal drei screen shots gemacht.
Bild 1
Hier ist der Song vorbei und es läuft einfach noch das mit "Nichts" bespielte BASF PER 528: -70dB
Bild 2
Hier läuft das als Trenner zwischen den Aufnahmen eingefügte Gelbband: -76dB
Und hier schließlich der Ausgang der Otari im Stop-Modus: -inf dB = Wert nicht mehr darstellbar, weil die Anzeige in dem Programm nur bis -100dB geht. Alles darunter wird zu minus unendlich.
Im Stop ist bei einer Mastermaschine übrigens kein Mute aktiv, weil man sonst ja beim Drehen von Hand nichts hören würde...das macht die Sache interessant, denn somit ist das der Wert des Wiedergabeverstärkers und relativ sensationell.
In diesem Punkt ist die analoge Technik, die die japanischen Freaks da reingebaut haben, also der CD-Spezifikation (max. -96dB) schon klar überlegen, wenn auch so nicht ganz klar ist, wie weit (das müsste man dann noch genauer messen).
Beim Übertragungsbereich natürlich ebenfalls, in einigen anderen Belangen auch, in anderen wiederum nicht.
Tja, und was den Sound angeht...Kommentar der Auftraggeberin: "Hm, schwer zu erklären, aber es klingt alles irgendwie mehr...zusammen."
Ja, genau. Genau das ist es, was es tut.
Das Dolby SR ist übrigens abgeschaltet, das sind die reinen Werte der Bandmaschine. Das mit der Rauscharmut machen die älteren Trümmer sämtlich nicht ganz so gut.
Zum Vergleich: Schon die -70dB sind besser als so gut wie jedes Cassettendeck mit Dolby B, da liegt der Durchschnitt in der Regel so bei -65dB.
Hier merkt man, dass es eine ziemlich "moderne" Konstruktion ist, nämlich Ende 80er und überhaupt die letzte bzw. am längsten gebaute ernsthafte Studio-Mastermaschine.
Mit ihr endete die Ära, insofern hat die Otari MX-55, auch wenn sie völlig unbekannt ist und optisch natürlich längst nicht so brachial daherkommt wie etwa Studer A80 oder Telefunken M15, schon ein bisschen das Zeug zu einer Legende.
Ich bin jedenfalls ganz zufrieden mit ihr.
Bei Herrn Schwäbe kann man auch gerade eine kaufen, wenn auch nicht die Time Code-Version mit den fetten Schmetterlingsköpfen, die hier steht. Aber immerhin revidiert - und der Mann weiß, was er tut.
https://www.ebay.de/itm/OTARI-MX-55-VU/2...SwTIhaZkQe