Das hörst du noch mit verbundenen Augen - äh, Ohren - und sogar, wenn es am Ende zum mp3 konvertiert wird.
Es geht mitnichten um 40dB Dynamikunterschied über 96dB (weil heutige Master in der Regel eh kaum mehr als 2-8dB Dynamik haben - höchstens beim Übergang zu den Pausen zwischen den Songs

), sondern um die Zeitauflösung.
Und die ist analog nunmal unendlich groß, während sie digital in das Korsett der Samplingfrequenz gezwängt ist.
Und wenn man mal auf ein Becken prügelt (oder mit dem Schlüsselbund rasselt), wird man in der Analyse deutlich sehen, daß da der Löwenanteil der erzeugten Frequenzen deutlich über 20kHz liegt. Das kann 44k1 Digitaltechnik aber systemimmanent gar nicht erst darstellen, jede analoge Bandmaschine (ca bis 80kHz), ja sogar jeder halbwegs gute Cassettenrecorder (bis ca 40kHz) aber durchaus. Und eine Schallplatte selbstverständlich (siehe CD-4-Codierung) ebenfalls (ca 50-60kHz).
Jetzt höre ich schon wieder "Unsinn, mehr als 20kHz kann doch keiner hören, schon gar nicht wir alten Säcke !" in meinen Ohren klingeln.
Richtig - als wahrnehmbaren Einzelton kann das Gehör (sprich die Kombination Ohr/Hirn) das nicht.
Als Phasenunterschied bei der Richtungswahrnehmung allerdings durchaus: Wenn man die Laufzeitunterschiede, die das menschliche Gehör aus evolutionären Gründen zur Gefahrenabwehr bei der Richtungsbestimmung wahrzunehmen in der Lage ist, auf einen Frequenzbereich umrechnete, landet man bei heutigem Stand der Forschung interessanterweise bei wenigstens dem Fünffachen - also bei etwa 100kHz.
Das bedeutet, ganz einfach gesagt, genau dort befinden sich die Rauminformationen. Zur Zeit geht man davon aus, daß erst bei einem darstellbaren Frequenzbereich bis mindestens 50kHz relevante Rauminformationen darstellbar sind.
Ab ca der doppelten Bandbreite kommt die Wahrnehmung in Bereiche, an denen der Unterschied zwischen analog und digital verschwimmt. Die initiale Auflösung von 24 bit übrigens wird allgemein als ausreichend empfunden. Die interne Verabeitungswortbreite liegt heute allgemein eh bei 32bit Fließkomma, was bei der genannten hohen sample rate gut funktioniert. Höhere Auflösungen erscheinen nur bei Festkommaberechnungen sinnvoll. Da benötigt man für hörbar gleiche Qualität 48bit, bekommt aber schneller Probleme bei der Zusammenmischung von vielen Signalen. Ab ca 20-30 Einzelsignalen wird zum Beispiel Pro Tools (in Amerika der de facto-Studiostandard) aufgrund von Rundungsfehlern hörbar unsauber.
Die zur digitalen Summierung eigentlich nötigen Auflösungen sind heute noch nicht in wirtschaftlich sinnvollem Rahmen machbar.
Weswegen, um Qualität nahe analog zu produzieren, zwar digital aufgenommen wird, aber nach wie vor analog summiert.
Jedes Billigpult kann das derzeit immer noch besser als die teuerste digitale Lösung.
Was, noch einfacher gesagt, endlich hinreichend erklärt, warum dem geübten Hörer bei (CD-)Digitalaufnahmen grundsätzlich die räumliche Tiefe fehlt.
Interessanterweise ist es (das kennt man aber ebenfalls schon von analoger Aufnahmetechnik) aber so, daß das, was am Ende übrigbleibt, umso besser ist, je länger und sorgfältiger man in dem Bearbeitungsweg die höchste Qualität beibehält - selbst wenn es am Ende im Format 16bit/44k1 landet. Oder noch Schlimmerem...
Zu Deutsch: Ein 320kbit/44k1 mp3, das aus einer Analogaufnahme erzeugt wird, ist besser als eins aus einer kompletten 44k1-Digitalkette.
Wer's ganz heftig haben will:
Hier und
hier.
Das Lustige an diesen erst jetzt langsam erforschten Zusammenhängen ist bei mir übrigens, daß es mir außerdem mit 30 Jahren Verspätung endlich technisch erklärt, warum ich schon immer diese englischen Geräte, dessen Entwickler absichtlich die Bandbreite bei 20kHz begrenzten (Quad, Meridian etc.) ebenfalls nicht ertragen konnte...
Wenn das jetzt zu off topic war - bidde verschieben !