(11.10.2015, 00:35)HUCHT-Tec schrieb: [ -> ] (08.10.2015, 22:22)DATGrueni schrieb: [ -> ]Wenn die beiden Wandlerchips mal komplementär zusammen arbeiten würden. Alleine ja
aber zusammen, nein!
... Bitte denke daran, dass ich mit "phasenrichtiger Betrachtung" natürlich auch die Datenströme von den
zwei Ausgängen des Digitalfilters (IC 359) zu den vier Dateneingängen der zwei D/A-Wandler meine:
Das Ausgangssignal "DOR" des Filters für die Daten des rechten Kanals (Pin24, IC350) wird nämlich direkt
auf auf die Dateneingänge "DLI" (Pin16, IC348 + IC349) der der beiden Wandler gegeben, wogegen die
Daten "DOL" für den linken Kanal (Pin23, IC350) über einen Inverter (Pin10 + Pin11, IC351) laufen
und invertiert zu den Eingängen "DRI" (Pin15, IC348 + IC349) geleitet werden....
Zusätzlich sind die Datenströme vom Digitalfilter zu den D/A-Wandlern auch noch über Kreuz vertauscht.....
Diese knappe Darstellung ist vielleicht für den Einen oder Anderen doch etwas verwirrend. Ich seh schon die Fragezeichen...
Was da genau passiert, das will ich nochmal etwas näher erläutern:
Zuerst der einfachste Punkt:
"über Kreuz vertauscht" ist natürlich sprachlich "doppelt gemoppelt": Sind vertauscht.
Das bedeutet einfach nur, dass in den beiden Stereo-D/A-Wandlern sich die Rollen der jeweils darin enthaltenen Wandler
für rechten und linken Kanal vertauschen und die Beschriftungen im Plan dür die Ausgänge R(+), R(-) des "rechten" Kanals
und L(+),L(-) des "linken" Kanals gedanklich dann auch zu vertauschen sind.
Warum der Schaltungsentwicker das so gemacht hat? Spekulation: vielleicht hat das irgend welche Vorteile beim Design
der Leiterplatte oder der Anordnung der Bauteile gebracht oder so in die Richtung. Jedenfalls nix Tiefsinniges.
Der zweite Punkt:
Was bedeutet das, wenn die digitalen Audiodaten des linken Kanals, die aus dem Digitalfilter kommen, vor Einspeisung
in die beiden D/A-Wandler invertiert werden?
Das bedeutet eine Umkehrung der Phasenlage des Audiosignals des linken Kanals.
Also letztlich einfach nur, dass die die Ausgänge
R(+),
R(-) (siehe zuvor !!!) bei den beiden Wandler-ICs ihre Rolle vertauschen.
Drittens:
wie passiert die doppelte Differenzbildung der Ausgangssignale für den "Doppelt-komplementär" -
bzw. "Doppelt-Differenz"-Betrieb oder welche Namen es sonst noch dafür gibt?
Das wird laut Schaltplan in jedem Kanal ( R, L ) mit Differenzbildung aus zwei Summen gemacht.
Die zweite Stufe ist ein klassischer Differenzverstärker mit Opamp und zwei Eingängen. Das ist eine klare Sache.
Vor diesen beiden Eingängen liegen dann als erste Stufen zwei invertierende Summierverstärker mit je zwei Eingängen,
die an die zugehörigen Ausgänge der D/A-Wandler angeschlossen sind.
Über diese Summierverstärker werden also zuerst zwei Signale aus verschiedenen Zweigen der D/A-Wandler
phasenrichtig zu zwei Summen addiert, aus denen dann in der nachfolgenden Differenverstärker-Stufe die
Differenz gebildet wird, die dann das gewünschte NF-Signal darstellt.
Das ist letztlich nichts anderes als eine doppelte Differenzbildung:
(A + B) - (C + D ) = A - C + B - D = (A - C) + (B - D) = (A - D) + (B - C)
Man sieht, dass sich dieses Verfahren schaltungstechnisch auf diese zwei verschiedenen Arten realisieren lässt :
(A - C) + (B - D) bzw. (A - D) + (B - C)
Wenn das im Schaltplan etwas schwer zu durchschauen ist, dann kann es ganz hilfreich sein, einfach eine
kleine Tabelle
mit den vier summierten Signalen und deren jeweiliger Herkunft (also aus welchem Ausgang von welchem IC)
zu erstellen und sich bei jedem Summanden das richtige Vorzeichen (!!) zu überlegen.
Die Vorzeichen, die sind der Knackpunkt und entscheiden darüber, ob was unterm Strich "einfach parallel"
oder im Differenzmodus läuft.
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