03.04.2024, 14:03
(03.04.2024, 12:09)evkzrel schrieb: [ -> ]...Für wieviele noch meßbare Perioden schwingt die Anordnung nach Wegfall der Anregung....
Bei 50 MHz und relativ starker Dämpfung schätze ich etwas im Bereich von 100 bis 500 Nanosekunden.
So ein Impulsverfahren hatte ich vor zehn Jahren mal zum automatisierten Abstimmen einner Ferritantenne
von ziemlich hoher Güte (ca 1000) für Langwellen bei 77,5 kHz versucht. (Resonanz plus Güte/Bandbreite)
Also durch resonante Anregung Energie bis zu einer definierten Schwingungsamplitude zin den Schwingkreis
pumpen, um dann nach Abschalten der Anregung das Ausschwingen des Schwingkreises auswerten zu können.
Also, genau so, wie das jetzt hier als Lösung für das aktuelle Messproblem vorgeschlagen wurde.
Das hatte damals bereits bei so kleinen Frequenzen schon nicht zuverlässig genug funktioniert, um das wirklich
seriös im Dauerbetrieb einsetzen zu können.
(trotz der relativ hohen im Kreis gespeicherten Energie und trotz der ziemlich geringen Dämpfung)
War dann nach einer längeren Erprobungsphase komplett von dieser Idee abgerückt.
Das Verfahren wurde dann durch eine kontinuierliche Phasenmessung über eine wiederkehrende Messperiode
bei loser Anregung des Schwingkreises mit genau der gewünschten Resonanzfrequenz und mit geregelter
Ampltude durch eine Quarzoszillator mit einem Custom Made Quarz ersetzt. (2015)
Bzw. später mit Anregung per Synthesizer + PLL. Und die ganzen Abläufe über einen ATmega328 gesteuert.
Das aktuellste Experimentiergerät mit dem aktuellsten Antennen-Abstimmsystem auf SDR + Synthesizer-Basis
(Software Defined Radio) läuft heute hier zuverlässig im Dauerbetrieb und ist eine meiner Zeitbasen:
DCF77-gesteuertes Präzisionsfrequenznormal 10, 000 000 000 MHz ( < 500 µHz Standardabweichung)
Ich optimiere dafür noch weiterhin die Software.
Das Hauptproblem bei so einer automatisierten Abstimmung solch einer Ferritantenne ist die Tatsache, dass man
das ja nicht in einer abgeschirmten Messhalle macht, sondern im Hintergund der Langwellensender DCF77
natürlich kontinuierlich weiter sendet, was zu sehr störenden Interferenzen und Schwebungen führt.
Das macht dann lange Messzeiten von mehreren zehn Sekunden nötig, um das genügend auszumitteln.
ARCHIVFOTOS:
Erstes Experimentiersystem 2013 (die Cluster-Ferritantenne aus eigener Fertigung ist 40 cm lang), mit dem
ich eine Zeit lang verschiedene Impulsverfahren getestet hatte:
Dieses alte experimentelle Abstimmsystem im Vollausbau vor seiner Ausserbetriebnahme / Verschrottung
nach jahrelangem und zuverlässigem Dauerbetrieb in 2021. (war reine Hardware)
Wurde durch mehrere modernere Systeme auf Software-Basis ersetzt.
Man sieht, dass der Aufwand für eine präzise(!) Funktion bereits bei 77,5 kHz nicht gering ist und solche Systeme
auch nicht trivial sind (die Weissblech-Abschirmgehäuse sind "vollgepackt" mit Elektronik):
Sowas dann auch bei 50 MHz mit einem ein- und ausgeschalteten Oszillator und allenmöglichen Multiplexern
und Schaltern (statt einem einfachen Diracpuls-Generator ) sauber zum Laufen zu bekommen,
dürfte die Mega-Hölle werden.
Ohne HF-Spektrumanalysator (oder zumindest einem Antennenanalysator aus dem Bereich des Amateurfunks)
käme man da sicher nicht weiter. Aber welcher DAT-Reparierer hat so Geräte schon griffbereit rumstehen?
https://www.box73.de/product_info.php?products_id=4019
Ich würde das angedachte Impulsverfahren als Lösung für das aktuelle Problem komplett vergessen.
Bei so einem kleinen Schwingkreis mit der winzigen gespeicherten Energie bei gleichzeitig starker Dämpfung
wird das nix mit der vorgeschlagenen Auswertung.
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