(10.04.2019, 21:52)greg schrieb: [ -> ] (08.04.2019, 18:21)Sony-Freak-Kaars schrieb: [ -> ]...die OP-Amps sind identifiziert ...
Hallo Sony-Freak-Kaars,
ich suche schon länger die „abgeschliffenen IC´s"
von Swoboda auf der DA-Extraplatine.
In der ersten Version waren es noch OP mit 14 Pin.
In Typ 2 habe diese OP nur noch 8 Pin
und sind mit einem roten oder grünen Farbpunk markiert.
Der rote ist ein Single-OP und der grüne ein Dual-OP.
Welche OP-Bezeichnungen wurden da genau verlötet?
Beste Grüße
greg
Also, zu 99,9% sicher ist nur der gelb markierte OP-Amp beim DTC-2000 Umbau Swoboda 2 zu identifizieren.
Ich beziehe mich da auf die Bilder von "swobi", die dieser 2013 von seinem Gebrauchtgerät gemacht und im anderen Audio-Forum veröffentlicht hatte.
Dort sind gelb, grün und rot markierte OP-Amps verwendet worden.
Auf der A/D-Platine sind im Original die typische Kombi M5238/LF412 verbaut. Da es sich bei beiden um J-FETs handelt, ist hier besserer Ersatz durch Dual J-FETs bei 1 MOhm Eingangs-R zwingend notwendig und bipolare etc. fallen aus, insbesondere weil dann das Spannungsrauschen in ungeahnte Höhen schießen würde.
Zur Zeit des angebotenen Umbaus Swoboda 2+ ca. 1997 war der geeignetste DUAL Op-Amp der OPA2132P mit den gematchten maximal +/- 0,5mV Offset-Voltage.
Ein Indikator für die Richtigkeit dieser Annahme, liefert der von Swoboda statt der in Reihe geschalteten Original-Elko-Koppelkondensatoren 2x 47uF (in Reihe gesetzt ergibt ca. 23,5 uF) eingebaute WIMA MKS mit 3,3uF.
Ich habe damals das Spannungsrauschen der verschiedenen J-FETs berechnet in der DTC-2000 Eingangsschaltung, und der OPA2132P hat in der Tat einen ca. 8fach niedrigeren Offset-Wert am Ausgang in Millivolt, die durch den Koppel-C dann rausgefiltert werden sollen.
8x 3,3uF = 26,4, was in etwa dem Wert entspricht, den die beiden Original-Elkos in Reihe geschaltet ergeben mit dem M5238 Op-Amp.
Desweiteren hilft ein Blick in die Service Manuals von Sonys CDP-XA50, CDP-XA555 oder SCD-555ES, wo auch im D/A-Zweig fast nur noch OPA2132 zum Einsatz kommen und die alle in der Zeit oder kurz nach dem Erscheinen von der Swobi 2 Modifikation auf den Markt kamen.
Also wären 3 der 4 OP-Amps auf der DTC-2000 D/A - Platine damit auch geklärt, da diese auch mit gelber Farbe gekennzeichnet sind wie die beiden oben im A/D-Bereich, nämlich IC105/205, 106/206 und 108/208.
Bleiben die roten und die grünen...
Bei dem grünen muß ich passen, da dieser auf der kleinen Platine eingebaut ist, die Swoboda entworfen hat als Stromversorgungs-Upgrade für die 5 Volt-Versorgung des Digital-Bereichs des D/A-Wandlers 2562Q.
Ich habe diese Platine so auch in meinem CDP-X779 Swoboda 2, habe sogar ein Schaltbild dafür entworfen, aber den Single-OP-Amp kann ich so nicht identifzieren, dafür reichen dann meine Kenntnisse und auch mein aktuelles Equipment nicht aus.
Bei dem rot gekennzeichneten Op-Amp ist die Situation so, daß dieser sowohl das Kernstück der 5 Volt-Stromversorgung für den Analog-Teil des D/A-Wandlers darstellt (IC 316) und von Swoboda nur gegen den originalen NE5532 ausgetauscht wurde als auch den verbleibenden Op-Amp darstellt, der in der D/A-Wandlung den Low-Pass Filter versorgt (IC 107/207).
Da in meinem CDP-X779 die gleiche 5 Volt-Stromversorgung realisiert wurde und auch dieser OP-Amp getauscht, habe ich diesen ausgelötet zum Check. Es handelt sich anhand Quervergleich und optisch definitiv eindeutiger Übereinstimmungen mit einem aus SONY DVP-S725 entnommen originalen AD712JN, um einen Typ von ANALOG DEVICES und nach Messungen zwischen den Inputs um einen BIPOLAREN Dual Op-Amp mit relativ niedrigem Differential Input-Widerstand.
Es könnte AD826 sein mit sehr hoher Slew Rate, aber verifizieren konnte ich das bislang nicht.
Hier müßte man ggf. experimentieren, da diese AD Serie (826/827/828) gute Kenntnisse für korrekte Verwendung erfordert, oder man greift zum in den 2000ern erschienenen LM4562 bzw. LME49720, der einen guten Ruf genießt und mit dem man im Grunde jeden NE5532 höherwertig ersetzen kann, ohne sich groß um die umgebende Schaltung kümmern zu müssen.
Ein Blick in die Manual vom SCD-555ES SACD-Player lohnt sich in dem Zusammenhang auch, da dort ein LM6172 von Texas Instruments nur den Low-Pass-Filter steuert, umrahmt von reichlich OPA2132, was der Konfiguration im DTC-2000 Swobi sehr nahe kommt.
LM 6172 hat ne Slew Rate von atemberaubenden 3000V/uS und 50mA Output und man kann sich angucken, wie der in den Schaltkreis vom SCD-555 integriert worden ist und hat somit einen guten Anhaltspunkt für eigene Kreationen.
Wie ich mich am Ende entscheide, weiß ich momentan selber noch nicht, aber eins muß man klar festhalten:
Wer nur analoge Signale/Quellen in größtmöglicher Qualität auf den DTC-2000 aufnehmen will, für den würde ja der reine Umbau der A/D-Platine ausreichen, der wirklich gut und recht simpel realisierbar ist für ca. 50 Euro Materialkosten.
Für das Abspielen gäbe es ja die Möglichkeit, die Signale über den Digital-Out des 2000ers von einem anderen Gerät oder einem noch höherwertigen D/A-Wandler transformieren zu lassen, wenn man den etwas aufwendigeren Umbau der D/A-Platine scheut