(12.03.2024, 23:46)Swobi schrieb: [ -> ]
Habe hier immer noch die unergründliche linke Zählwerksanzeige im linken Gerat.
Es wird kontinuierlich hochgezählt bis 9999. Die Wiedergabe ist ok.
Rechtes Gerät zeigt, wie es aussehen sollte. Fehlerraten im einstelligen Bereich.
Wird das Laufwerk umgesetzt, wandert der Fehler mit. Man sollte ihn also im Laufwerk vermuten.
Jetzt habe ich nacheinander die Laufwerksverkabelung, die Antriebseinheit, Kopfttrommel, Verstärker
und das Laufwerksboard des rechten Laufwerks umgebaut. Der Fehler hält sich hartnäckig.
An der Mechanik kann ich keinen Fehler finden. Jemand eine Idee, was ich übersehen habe?
...
Ich aber.
Das Laufwerk liegt hier für Messungen und zum Upgrade der Capstan-Driver-Schaltung auf dem Tisch.
Der Capstan-Driver läuft nun stabil, Swobi hat jetzt ein Ansichtexemplar von diesem Upgrade und
der Elko C918 wird nicht mehr durch intern erzeugte Verlustwärme zusätzlich(!) heiss.
Es wird aber eine ungewöhnlich hohe Spannung für den Capstan-Motor ausgegeben (ca 2,45 V statt 1,6 V)
und an dem zeitlichen Verlauf kann man am Scope erkennen, dass mit dem Capstan-Motor etwas
nicht stimmt und dass der
schwergängig ist.
Swobi hatte diese ca 2,4 V auch schon gemessen, aber wohl nicht die nötigen Schlüsse daraus gezogen.
Der Treibertransistor für den Motor wird auch ziemlich warm (65°C) und heizt dann auch die Bauteile
in der Umgebung über die Anschlussdrähte ordentlich mit auf (C918 ca 55°C gemessen !).
Diese "seltsame" Anzeige kann ich bestätigen: ich erhielt die ebenfalls beim Anschluss des Laufwerks
an den 2000er von Swobi, der hier noch zu Testzwecken und letztlich zur Justage der "verkonfigurierten"
Drehmomente bei mir steht.
Beim Ausbau der Capstan-Einheit bestätigte sich dann die ziemliche Schwergängikeit der Welle.
Verharzt? Lager trocken gelaufen? Früher mal eine Reinigungsflüssigkeit ins Lager gelaufen?
Der Capstan Servo des µC bekommt die Solldrehzahl zwar noch ausgeregelt, aber nur noch mit ziemlicher
Mühe.
Möglicherweise reagieren die in der Firmware im Hintergund ablaufenden Diagnose Routinen auf
diesen ungewöhnlichen Betriebszustand und es kommt in der Folge zu der "seltsamen" Anzeige
im Display. Ist aber erstmal reine Spekulation. Das müsste näher untersucht werden.
Und zwar in allererster Linie durch Einbau eines wirklich leichtgängigen Capstanmotors.
Es wissen auch nur die Götter, was der Motor Driver-µC alles für Informatonen übers Laufwerk im
EEPROM des MD-Boards ablegt. Möglicherweise auch über aufgetretene Betriebsstörungen.
Leider ist die Welle in dieser Antriebseinheit mit dem Rotor des Motors fest verpresst und ich hatte
keine Möglichkeit gesehen, diese Welle unbeschädigt auszubauen.
Test mit Erwärmung der ganzen Einheit (Föhn) ergab, dass mit steigender Temperatur die Schwergängigkeit
deutlich zunimmt.
Die ganze Einheit dann ein paar Minuten lang in Waschbenzin untergetaucht und dabei die Welle
manuell gedreht. ==> wurde etwas leichtgängiger dadurch.
Aber nach Verdunsten des Benzins wars genauso schwergängig wie zuvor.
Dann versuchsweise zwei winzige Tröpfchen Feinmechaniköl an die Lager gemacht und Antrieb zum
Test wieder eingebaut.
Das Laufwerk lief wieder fast eine viertel Stunde lang, aber beim Rumdrehen auf den Kopf,
um eventuelle Veränderungen der Motorspannung messen zu können, gab es plötzlich einen kleinen
Ruck, irgendwelche "Scheuergeräusche" vom Band und dann direkt darauf fürchterlichen "Bandsalat".
Und nach zwei Sekunden die Anzeige "Caution". Konnte nur nichts sehen, als es passiert war.
Mein Band war komplett zerfleddert und ich konnte das gleich entsorgen.
Leider funktioniert jetzt weder Wiedergabe noch Aufnahme richtig.
Ich befürchte, dass diese kurzzeitige Fehlfunktion des Laufwerks die Kopftrommel "gehimmelt" hat.
Die angezeigten Fehlerraten sind jedenfalls riesig (paar tausend!!)
Leider kann ich trotz stärkster Lesebrille und Lupe an den Köpfen nichts genau genug erkennen,
weil ich kein Mikroskop habe.
FRAGE:
hat jemand einen Tipp, wie man klemmende Capstanwellen im 2000er wieder sicher leichtgängig bekommt?
.