(28.03.2020, 16:08)gasmann schrieb: [ -> ] (27.03.2020, 21:13)HUCHT-Tec schrieb: [ -> ]Von diesen "historischen" Unterlagen (1989) kann ich gerne für Service- und Diagnosezwecke meiner
ehemaligen Produkte einen auszugsweisen Scan machen und auf Anfrage als PDF zusenden.
Das würde ich sehr gerne in Anspruch nehmen....
Mir reicht es schon, die 44,1kHz Sperre vom Digitaleingang zu entfernen.
Die Umschaltung der Samplingfrequenz für den Analogeingang ist für mich an diesem Gerät nicht wichtig.
Btw: Die Schaltung dafür....ist das die gleiche, die HHB in seinen Modifizierten 1000ern verbaut hat?
Steckst du da auch dahinter ?
OK, einfach eine Mail mit Anfrage schicken, dann kann ich an die Antwort den Scan anhängen.
Nein, mit HHB hatte ich niemals auch nur ansatzweise irgendwas zu tun gehabt.
Weder geschäftlich noch als Kunde. Das war Erzkonkurrenz.
Was ich von gewissen, seinerzeit kommerziell für viel Geld angebotenen 44,1 kHZ-"Modifikationen" des
Sony DTC1000ES bzw. des Aiwa Excelia XD001 technisch halte, das hatte ich bereits mehr als ausführlich
an anderer Stelle erläutert.
Nein, es handelt sich bei den Umbauten von DTC300 und DTC1000 um grundsätzlich verschiedene Ansätze:
DTC300:
Für den Umbau des DTC300 auf 44,1 kHz vom Analogeingang ist leider eine Zusatzschaltung mit mehreren IC
und auch ein gewisser Verdrahtungsaufwand nötig, da die serienmässige Firmware des Systemcontrollers
für diese Betriebsart wohl nicht vorgesehen ist.
Jedenfalls war trotz ausgiebigster Suche da nichts auffindbar und der Controller musste mit trickreicher
Zusatzhardware überlistet werden. Diese Entwicklung war seinerzeit mit meinen damaligen beschränkten
technischen Möglichkeiten alles andere als trivial. (Ähnlich zu meiner 44,1 kHz Modifikation für den TC-D10)
Die Firmware "glaubt" dann bei der Aufnahme weiterhin, dass sie gerade eine Aufnahme mit 48 kHz macht,
wobei jedoch im Hintergrund die DAT-Hardware durch die Zusatzschaltung heimlich in den 44,1 kHz Mode
gezwungen wird und durch die Zusatzschaltung auch dafür gesorgt wird, dass korrekte Subcodedaten auf das
Band geschrieben werden (44,1 statt 48 kHz) und dass auch die Displayanzeige der Frequenz korrekt ist.
So ähnlich war das später auch bein meinen Umbaukits für DTC55, DTC670, DTC57 und zuletzt für DTC59.
DTC1000:
Beim 1000er bzw XD-001 musste dagegen lediglich eine popelige Diode (und evtl. ein Schalter) hinzugefügt
werden, um den Systemcontroller auf 44,1 kHz umzustellen. Das ging nur deshalb so extrem einfach, weil der
1000er Controller die selbe Firmware hatte wie beim PCM2500, der ja die 44,1 kHz serienmässig unterstützt.
Diese 1000er "Modifikationen" hatte dann auch Hinz und Kunz durch besagtes Hinzufügen der Diode gemacht,
ohne dabei aber zu beachten, dass bei herabgesetzter Abtastfrequenz auch ein analoges Tiefpassfiltermodul
mit entsprechend geringerer Eckfrequenz nötig ist, um die Bildung von üblen Spiegelfrequenzen ("Alias")
zu vermeiden.
Von korrekten Filtern und korrektem Neueinmessen war da aber weit und breit nichts zu finden.
(von ganz (!) wenigen Ausnahmen abgesehen).
Und genau so hatte der diletantische Scheiss dann auch geklungen und hatte in der Folge zu zig durch
Aliassignale verhunzten CD Produktionen geführt, wenn solch ein Murks von Tonstudios eingesetzt worden war.
Beim PCM2500 wird nämlich bei 44,1 kHz in dem I/O- Interface korrekterweise noch ein
zweites Tiefpassfilter
mit kleinerer Grenzfrequenz in den analogen Aufnahme-Signalweg geschaltet, um die Anforderungen des
Abtasttheorems zu erfüllen, was aber von den allermeisten Vollpfosten von selbsternannten "Modifizierern"
geflissentlich ignoriert und bei ihren "Modifikationen" einfach ganz dummdreist weggelassen wurde.
Den Kunden wurde davon natürlich nicht das Geringste gesagt und manch ein Anbieter hatte damals durch
simples Einlöten einer Diode die "schnelle Mark" gemacht und die Leute abgezockt, egal wie das Ergebnis war....
Ich weiss z.B. von mehreren Tonmeistern und mindestens einer Musikhochschule, die sich damals gleich
mehrere von derartig "modifizierten" XD-001 hatten andrehen lassen.
Von solchen Anbietern hatte ich mich aber schon immer auf maximal mögliche Weise distanziert.
Streng genommen und nach meinen umfangreichen damaligen Messungen muss der 1000er A/D-Wandler bei
dieser Umstellung auf die kleinere Abtastfrequenz für optimalen Klang sogar noch neu justiert, d.h. neu
eingemessen, werden!
Bei meinen eigenen umgebauten 1000ern hatte ich das serienmässige analoge Tiefpassfiltermodul des A/D
komplett rausgeworfen und vorzugsweise durch eine von mir entworfene Ersatzschaltung auf der Basis von
einem Filtermodul aus einem bestimmten Sony PCM-Processor in Verbindung mit mehreren hochwertigen OPAmps
ersetzt. Das fand ich klanglich immer ganz OK. (Und div. Kunden auch...)
Ersetzen ist die technisch konsequente Lösung und einfaches Vorschalten eines weiteren Filters (wie das
z.B. Sony beim PCM2500 und Audio & Design bei deren Interface für DTC1000 gemacht haben) aus ganz nahe
liegenden Gründen immer nur die technisch zweite Wahl.
Leider waren diese alternativen PCM-Processor-Filtermodule nur von Sony und als Original-Ersatzteil zu den
entsprechenden Preisen zu bekommen, aber immer noch deutlich (!) billiger als z.B. die völlig überbewerteten
und ziemlich überteuerten Filtermodule von Apogee.
Später hatte ich eine Methode gefunden, die serienmässigen vergossenen Filtermodule ganz vorsichtig zu öffnen
ohne dabei die äusserst empfindliche Elektronik zu zerstören (Keramikleiterplatte!) und durch Hinzufügen von
ein paar ausgemessenen SMD-Bauteilen den Frequenzgang in benötigter Weise zu verschieben, sodass die
angepassten Filtermodule dann wieder in den DAT eingebaut werden konnten.
Die Details dazu hatte ich vor Jahren ausführlich im HF dargestellt.
Von solchen konsequenten Lösungen (Ersatzschaltung bzw Anpassung) und den daraus resultierenden klanglichen
Ergebnissen waren andere "Modifizierer" aber stets weit entfernt, wie ich immer ganz leicht durch simplen
Klangvergleich vorführen und auch durch meine aussagekräftigen Messschriebe belegen konnte.
Beim DTC300 besteht diese Problematik zum Glück nicht (mehr), da dessen A/D-Wandler bereits mit Oversampling
und Digitalfilter arbeitet.