(08.10.2015, 22:08)Swobi schrieb: [ -> ]Je länger ich mir den 1500er ansehe....
Aber dennoch habe ich irgendwo eine Info, dass der 1500er die gleiche 2552er Wandlerbestückung hat wie der 77er.
Also zwei Chips mit je vier Wandlern.
Nein, ist ganz definitiv nicht so.
DATGrueni hatte kürzlich hier im Thread ein Bild des Innenlebens des DTC-1500ES mit den D/A-Wandlern gezeigt
(was ich aber gerade nicht wiederfinden kann) und dort einige Überlegungen zu der Bestückung und der von ihm vermuteten
Funktionsweise der D/A-Wandlung in diesem Gerät gepostet. Diese Vermutungen waren aber nicht ganz zutreffend.
Irgenwie scheint nun der ganze Beitrag verschwunden zu sein ( oder ich bin zu verkalkt um den zu finden)
Auf diesem Bild war jedenfalls klar zu erkennen, dass die D/A-Wandlung mit vier Stück selektierten (!!)
18 Bit-Mono-Wandlern
PCM1701-KP von Burr Brown (heute Texas Instruments) aufgebaut ist, die von einem
8-fach Oversampling Digitalfilter
CXD1244S (Sony) und einem gerätespezifischen Interface-IC (Sony) angesteuert werden.
Das Digitalfilter CXD1244S hat Datenausgänge zur Ansteuerung von einem Stereo-D/A-Wandler bzw. alternativ
für zwei Mono-D/A-Wandler und kann auch mit 4x Oversamling betrieben werden.
Deshalb benötigt man bei
vier Mono-Wandlern noch eine Anpassung der Datenströme und eine Verteilung der Daten
auf die vier D/A-Wandler.
Das wird im DTC-1500 mit einem speziellen Sony- IC aus der Serie
CXD80xxS gemacht, von denen man aber praktisch
nirgends ein Datenblatt bekommt.
Möglicherweise sind darin auch noch weitere Funktionen wie Noiseshaper etc. enthalten.
Das Interface ist auf der Leiterplatte direkt neben dem Digitalfilter platziert.
Das Schaltungskonzept scheint mir eine Fortsetzung der Entwicklunglinie bei Sony zu sein,
die bei dem berühmten externen D/A-Wandler
Sony DAS-R1 zum Ende der 80er begonnen hatte:
seinerzeit gab es den weitverbreiteten Stereo-Hochbit-D/A-Wandler TDA1541 von Philips ( z.B. im DTC1000 enthalten ),
der aber nur für vierfaches Oversampling ausgelegt war.
Sony hatte damals im DAS-R1 einen Trick angewendet: pro Kanal je zwei Hälften von zwei TDA1541 mit zwei
zeitversetzten Datenströmen bei 4x Oversampling angesteuert und die Ausgangsströme von je zwei Wandlern
(auch noch überkreutzt!) vor den zwei I/V-Wandlern zusammengefasst.
Dadurch ergab sich ein "Quasi-8x Oversampling". Klingen tun diese Kisten wirklich verdammt gut, auch heute noch.
Für dieses Konzept hatte Sony auch ein spezielles Interface-IC für die Aufbereitung der Datenströme zwischen
Digitalfilter und den zwei Stereo-Wandlern TDA1541 eingesetzt.
Das Vorgehen erinnert mich jetzt ein bisschen an den Aufbau des DTC1500.
Scheinen die selben Entwickler am Werk gewesen zu sein. Die Handschrift ist klar.
Die BB PCM1701 sind aber bekanntlich
Hochbit-D/A-Wandler mit
Stromausgängen.
(auch wenn DATGrueni das anders sieht)
Zur Wandlung in Spannung werden also noch externe Operationsverstärker benötigt (I/V-Wandlung) und noch ein
zuschaltbares analoges Filter für eine evtl. nötige Deemphase.
Das Digitalfilter CXD1244S hat zwar eine interne zuschaltbare digitale Filterfunktion für die Deemphase mit den
genormten Zeitkonstanten 15/50µs, was aber nur für die Sample Rate von 44,1 kHz ausgelegt ist.
Dises Filter wurde nämlich in den späten 80ern zum Einsatz in CD-Playern entwickelt.
Deshalb ist keine Deemphase für 32 und 48 kHz integriert. Das gibt es erst bei modeneren Digitalfiltern.
Auf einem recht unscharfen Foto im Web konnte ich auch gerade sehen, dass der A/D-Wandler ein
Delta/Sigma Wandler von Crystal (heute Cyrrus Logic) ist, aber die Typenbezeichnung nicht genau erkennen.
Bei dem Baujahr des DTC-1500 (ca1990) müsste das jedenfalls ein Wandler noch aus der ersten
Generation dieser 1Bit / 64x Oversampling-A/D-Wandler sein.
Höchstwahrscheinlich ein
CS5326-KP (wie im DTC55), möglicherweise auch wie die D/A-Wandler selektiert.
Hat jemand zwischenzeitlich ein Service Manual vom DTC-1500 aufgetrieben ?
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