Wir hatten sowas hier ja noch nicht. Die ganzen kleinen DATs wurden eher drüben im HF gezeigt beim reparieren. Also heute mal user "HerrSchmidt"'s DTC-670…
http://www.datrecorders.co.uk/dtc670.php
Der 670 war der von SONY am Markt am güstigsten verkaufte DAT. 750DM wurden abgefragt, günstigert gab es das nie als 1992/93! Er ist daher massenhaft (und eigentlich IMMER Defekt
) zu bekommen. Er hat eine Metallfront wie die kleinen ES Geräte, schaut fast aus wie der 57ES aber halt hier und da sparemann. U.a. ist die Kassettenklappe aus Kunststoff (beim 57ES aus Metall), es fehlt eine Schachtbeleuchtung und ein (sehr traurig)
coax Digitalausgang! Obwohl auf der Platine innen der Platz dafür vorgesehen ist. Der 670 kam später als der 57ES raus und hat deswegen witzigerweise sogar die bessere Hauptplatine mit besseren technischen Daten! Nämlich fast die welche in späteren 59ES DAT verbaut wurde. Leider fehlt den 670 dazu das große doppelte "Siebnetzteil" deswegen sind die Messwerte (Rauschabstand) wieder …. etwas schlechter sind als im 57ES. SONY ist manchmal echt komisch gewesen. Man kann das Netzteil übrigens durchaus tauschen, dann ist der 670er besser als der 57ES. (Danke an Swobi damals… er hat recht!)
"HerrSchmidt" gab an dass das Gerät Bänder zeitweise krempelte und jetzt "garnix" mehr kam. Und irgend ein Pro. Reparatur oder so es nicht schaffte / wollte bzw. es unreparierbar war.
Stimmt wie immer. Der Errordecoder zeigt es kommt NICHTS vom Kopfverstärker. Noch dazu schaltet das Laufwerk nach ein Paar sek ab. Knittert das Testband.
Problem eins bei dieser Generation DAT, die Silberne Box dort rechts. Alle Kondensatoren sind PLATT. Ggf. sogar ausgelaufen und haben die Leiterbahnen angegriffen.:
Ich werde mich dem Löten die Tage widmen, daher mache ich das nun anders. Hier ist noch einer von vielen, der ist bereits repariert.
Schaut innen übrigens so aus (Gelb war hier vorher Flüssigelektrolyt SMD Elko). Die ersten DATs von SONY hatten immer SMD Tantal verbaut, kein einziger bekannter zeigt einen Fehler… daher spricht nichts dagegen die späteren auch so auszurüsten:
Anderer "Rübenverstärker" proforma dran… und Laufwerk erstmal komplett raus:
Da war schon wer an der Lichtschranke Take Up Reel.
Klapp uff… Und noch ein Elko der nicht original ist. Ist aber auch gut so, kann nämlich sein dass der ein Wärmeproblem machte! Das hatte ich selbst. Und war am rätseln.
Dann spielt der DAT nur noch mit offenen Deckel, als Cabrio!!!
Ja man glaubt es nicht, der Minimale wärmeunterschied lässt dann die Erroraten steigen (Kopfdrehzahl steigert sich!) und es gibt Aussetzer wenn der Deckel drauf ist. Eben wenn diese Elkos nicht OK sind im laufe der Jahre.
Einen gesprengten gerissenen Sicherungsring gibt's auch schon. Er klebte wo anders… noch ein paar DATs und das Laufwerk entgleist.
Idler mit Zahnrad und Zahnriemenantreib. Rechts das Einfädelgetriebe:
Bremshebel! Verölt… dreckig…. werden erneuert
Megasimpel, kaum Bauteile. Der Zahnriemenantrieb mit 2x SONYs Walkmanmotoren.
Gelber Hubmagnet legt die Tensionbremse an.
Schwarzer Hubmagnet die Tellerbremse.
Wie funktioniert das nu?
Das Fädelgetriebe schiebt diese Hebel hin und her… und am Ende wenn es gegen eine Feder an arbeitet noch die Andruckrolle ans Band.
Von oben, ja die Umlekrollen sind so weit weg vom Kopf. So spart Sony die Winkelanpassungsstäbchen ebenfalls ein.
Das Band hat genug Platz alleine den Winkel des leicht schräg stehenden Kopfes auszugleichen.
Der Gelbe Hubmagnet dient gleichzeitig als einsteller der Tension. Nämlich indem er einfach mit einer Schraube vor und zurück gedreht werden kann… nun noch ein Problem warum das Ding nicht will. Die Tensionschraube ist nicht gesichert und fällt fast raus. Tension = Null.
Wickelteller abnehmen (Natürlich beide)… da hat es nämlich noch eine Kupplung. Und da hier irgendwie Öl im Spiel war...
Der Filz war leicht glitschig! Bekam einen Waschgang und wurde aufgeraut, die sind recht widerstandsfähig!
Zusammengebaut und Bremstest:
Die Sicherungsringe SICHERN!
Dann wird alles wieder zusammengeschraubelt...
Klappenmechanik abbauen:
?!?
Die Furche MUSS auch sauber sein. Was ist das da unten? Jetzt wird geschrubbt und der Kopf mit Papier etc. gereinigt.
Die Andruckrolle ist weich und OK. Dürfte nicht das Problem sein.
Wieder zusammengesetzt:
Die oben genannte Tensionschraube…. Die Einstellung ist recht tricky und daran scheitert es oft. Selbst mit einen Torquemeter findet man den Wert nicht richtig, weil dieser prinzipiell bei diesen Laufwerken wie blöd auf und ab wabert. Daher mache ich das wie immer anders… erstmal den Hubmagneten grob auf Standardabstand einstellen. Thintape rein (empfindlicher, wenn das geht geht alles!) und BANDANFANG PLAY… Band beobachten. Die Schraube so einstellen, dass man vorm Kopf die ( wölbung des Bandes noch minimal leicht erkennen kann. Und man mit einen Zahnstocher am Band gezogen minimal Zug spürt. Hinter der Andruckrolle muss das Band sauber und nicht zitternd zur Kassette zurück laufen. Denn zuviel Backtension - ändert dämlicherweise leicht die Aufwickeltension umgekehrt ebenfalls…
Trifft man den Wert nicht gibt's nur Probleme!
Nun kommts… Gitte und Udo dürfen vor...
Achtung! Ich werde das Ding nun allerdings einige Tage mal selbst quälen… ich will sicher sein dass wirklich alles stimmt.