Irgendwann muss doch auch mal Schluss sein, mit den TapeDecks?
Ja, zumindest für dieses Jahr.
Eigentlich wollte ich heute Vormittag anfangen mit der Fehlersuche, beim TC-KB920S.
Allerdings sah ich im Sendungsstatus von Hermes, dass wohl heute ein Paket zugestellt wird ....
Und so war es dann auch. Ein frisch geliefertes Paket muss selbstverständlich sofort geöffnet und inspiziert werden.
Gut verpackt:
Nun erst mal - wie üblich - eine kurze Grundreinigung gemacht um anschließend Eingangsfotos zu machen.
Bob is now proudly presenting:
Den riesengroßen Sticker auf dem Fenster kannte ich nicht.
Wird vermutlich ein Vorführgerät gewesen sein:
Die BDA war auch dabei:
Technics RS-M45 von ca. 1982.
2-Motoren Singlecapstan-Laufwerk mit Direktantrieb.
Typ IV (Metall) Band tauglich und spielt somit alle vier Bandsorten.
War glaube ich die erste Slim-Line Serie (nicht mehr die üblichen turmhohen Geräte) von Technics. Ist nur 10 cm hoch.
Auch die Laufwerksteuerung per Tipptasten (Logiksteuerung) war - wenn ich nicht irre, recht neu zu dieser Zeit.
Damaliger Neupreis war 750 DM.
Genau dieses Modell habe ich seit Mitte der Achziger, bis weit in die 90er Jahre hauptsächlich benutzt.
Das war mein erstes wirklich gutes TapeDeck.
Kaufgrund war damals der Direktantrieb und vor allem die coole fluoreszierende Aussteuerungsanzeige mit Peakhold.
Das Ding war ein echter Dauerbrenner und hat mich nie im Stich gelassen. Fast alle Radiomitschnitte der damaligen Zeit, wie z.B. Internationale Hitparade mit Wolf Dieter Stubel, Grenzwellen mit Ecki Stieg, The Steve Mason Experience usw. wurden damit gemacht ...
Irgendwann habe ich den Kasten an einen Vereinskolleg verliehen und nie mehr wiedergesehen ....
Letzte Woche habe ich dann bei eBay zufällig ein günstiges Angebot gesehen und musste einfach zugreifen.
So, genug geredet, Deckel runter und reingeschaut:
Das Gerät ist 32 cm tief, trotzdem ist der Innenraum gut belegt:
Die Rückseite des Laufwerks:
Hier wurde noch fast ausschließlich Metall verbaut.
Auch der Tragrahmen der Cassettenklappe ist aus Metall:
Das scheint ein Eiseneimer zu sein - gebaut für die (fast) Ewigkeit.
Obsoleszenz schien - zu dieser Zeit - noch kein Thema zu sein.
Köpfe und Andruckrolle sehen optisch ok aus.
Soweit ich bisher sehen konnte, befindet sich das Gerät im Originalzustand.
So, genug geglotzt. Köpfe und Bandlauf kurz gereinigt. Das Gerät eingeschaltet und erst mal ohne Cassette laufen lassen:
Ach, da ist es ja wieder ! Das laute Klacken, wenn die Magnetzugschalter anziehen und z.B. den Kopfschlitten bewegen.
Läuft die Wiedergabe, ist vom Bandtransport so gut wie nix mehr zu hören.
Auch das Umspulen ist sehr geräuscharm, da hier ein Gummi-Idler arbeitet.
So, Cassette rein und umgespult, REW einer Maxell XLII 90 dauert 2:01 min.
Dann Play gedrückt:
Das war damals eine coole LightShow:
Ok, Wiedergabe lief prächtig, nur die Höhen klangen recht matt.
Also schnell mal die Azimuth Testcassette geladen:
Am Tonkopf wird wohl mal gedreht worden sein, da ich mindestens 270° an der Schraube drehen musste.
Wiedergabepegel sieht gut aus:
Nun Gleichlauf und TapeSpeed geprüft:
Ergebnis:
Der TapeSpeed ist erstaunlich nah am Optimum (3113 anstatt 3150 Hz).
Der Gleichlauf ist mit 0,05 % nun vermutlich kein Bestwert.
Allerdings sollte man hier bedenken:
Der Eiseneimer ist 38 Jahr alt.
Das Gerät hat vermutlich längere Zeit nicht mehr spielen dürfen.
Andruckrolle und Idler sind mit Sicherheit nicht mehr weich und geschmeidig.
Das Capstanlager könnte sicherlich auch mal einen Tropfen Öl gebrauchen.
Vermutlich wird sich der Gleichlauf nur durch die Aufarbeitung von Andruckrolle und Gummi-Idler etwas verbessern lassen.
Der Winter hat ja gerade erst angefangen ...
Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Bastlertat.
Fazit: Gerät scheint problemlos zu funktionieren und ist zudem optisch wirklich gut erhalten.
Gruß, Bob