So, endlich hab ich Zeit euch ein wenig von meinen neuen Errungenschaften und Basteleien der Feiertage zu erzählen...
Als da wären:
erstmal einen schicken Perpetuum Ebner 2020 Reibradler, den ich von Lutz übernommen habe. Klingt trotz (oder Dank?) krachneuer Pfeiffer-Nachbau Nadel richtig ordentlich rockig. Äusserlich tadelloser Zustand, nur eine kurze, oberflächliche Reinigung war vonnöten, noch etwas Renuwell auf die Holzbacken und gut ist er für die nächsten 20 Jahre.
Technik soweit in Ordnung wie man auf dem Bild gut erkennt. Wie die Dualdreher eine Mechanik in Uhrmacher Qualität.
Zu bemängeln gab es nur, dass der Wahlhebel sofort von Automatik-Start zurück auf Stop sprang. Hielt ich den Finger leicht bei, lief alles wie es sollte. Übeltäter war ein unscheinbarer kleiner Hebel, dessen Schmierung etwas zu zäh war (oberster Pfeil). Schaltet man die Automatik ein, wird dieser kleine Hebel eingedrückt und soll wieder herausschnappen, sobald der Wahlhebel über "stop" hinausgedreht wird und den Wahlhebel somit in Position "start" halten bis die Mechanik läuft. Da die Schmierung aber zäh war, schnellte der Helbel nicht zurück, und der Wahlhebel rutschte zurück auf "stop" und fertig wars. Die Lösung war simpel: den Hebel von hinten herausdrehen (2. Pfeil) und das so freigelegte Teil mit Kontakt 60-WL-61 säubern und schmieren. Fertig. Läuft wie am ersten Tag!
Ein Bekannter von mir hat noch diese Kleinode bei einem Bekannten von sich aufgestöbert und vor dem Rechof gerettet - ich gewähr denen jetzt mal Asyl. Der Receiver läuft, hat aber böses Potikratzen bis zu Aussetzern und ist leicht siffig...
Das Tape hab ich noch nicht probiert, sieht aber ebenso abgelagert aus - Beschädigungen sind keine auszumachen
Kleine Vorgeschichte zum Thorens weiter unten:
Einen Pioneer 9500mkII hatte ich ja vor wenigen Wochen zur Reparatur. Einige Elkos und eine Glühbirne gewechselt, dann lief er wieder. Leider musste ich ihn wieder an seinen Besitzer zurückgeben - hätte mir gut gefallen. Nachdem der Amp 2 Minuten bei ihm gelaufen ist, wollte er sich einen Litzendraht als Antenne fürs Radio legen. Beim Spannen rutschte der ungenügend befestigte Draht aus dem Antennenanschluss des Tuners und baumelte hinter der Anlage. Der Draht (0,5mm Durchmesser) fand nun den Weg durch ein knapp 1mm grosses Loch im hinteren Lochblech des Amps (!!) genau dort, wo er knapp an die oberfläche des Endstufen Transistors kam (TO-3 Bauform). Resultat - das Lochblech war jetzt punktgeschweisst am Kühlkörper befestigt, der Draht ebenso punktgeschweisst zwischen TO-3 und Lochblech. und der Amp rauchte nur noch und war vom Netz getrennt. Unglaublich - ich muss die Brille aufsetzen um den Draht in diese Löcher einzufädeln... Naja, wenns für dich schlägt... War aber nicht so schlimm wie befürchtet, nur die 3A/250V Sicherung des Amps hats gerissen. Sonst nichts. Aber die Story war schon klasse!
Als Dank gabs dann das hier:
Thorens TD124 mk II mit Shure V15/ type IV - geiler Reibradler! Zwar ist die Nadel krachneu und eine Ersatz NOS gabs dazu, aber das Reibrad knirscht ordentlich! Es scheint doppelt gelagert zu sein und die Lagerung im Reibrad ist arg ausgeleiert. Damit ich trotzdem Platten drauf hören kann, habe ich diese momentan mit einem Bindfaden lahmgelegt. Jetzt dreht das Reibrad im verbleibenden Bronzelager auf einem Hartmetallstift und dies funktioniert nach vorsichtigem einölen geräuschlos. Da ich aber Folgeschäden befürchte, werde ich demnächst ein solches Ersatzteil suchen
Nach Reinigung ein tolles Teil!
Witzig auch die Einstellmarkierungen am gusseisernen Teller, welcher übrigens soviel wiegt wie ein mittelgrosses Auto...
ach ja, und Taschengeld gabs auch noch
lG,
Tom.